|
|
|
|
Meier, Anna, (z.Zt. Bonn, im Umzug nach) Berlin ; Kunstbuch “Waldgedanken” Hompepage http://anna-maier.info/index.html Vorgabe bzw. Idee der Künstlerin zum Part ELLNER: Zu 8 Radierungen entsprechende(s) Gedicht(e) zu verfassen, frei in Länge*, Art, Reim, Strophenanzahl und sprachlich-emotionalen Ausdruck; allerdings redaktionelle Notwendigkeiten beachtend, je nach Veröffentlichungsmedium. *Hier war es dann nachträglich ein DIN A5 Script. Doch durch Weglassen von “Geschwalle” haben dann die Gedichte insgesamt an Kraft gewonnen: Erstaunlich, das wollte ich bisher nicht wahrhaben...Nach Zugang der EMAIL (Gelesen am 06.03.11, ca. 20:00 Uhr) erst am nächsten Tag mit der Realisierung begonnen, da mental noch nicht drauf eingestellt.: Kreativzeit dann am 07.11.11 zwischen ca. 08:00 UHR? bis zum 09.03.11 ca. 00:20 Uhr (Absendung der Email mit allen Gedichten um 00:23 Uhr). Nachmeldung eines zusätzlichen Gedichtes am 10.03.11 (s. *) Geschätzte Brutto-Gesamtzeit je Gedicht im Durchschnitt 20-30 Minuten, mithin für die übermittelten insgesamt 9 Gedichte längstens ca. 4,5 Stunden. |
|
|
|
Bachgeplätscher
Früher, zum urbanen Leben, Stets dazu gehörend: Bach... Heute hat man Dir ein Dach Aus Zement und Sand gegeben, Dass jetzt niemand hört, Dein Murmeln... ... Plätscherst oft nur für die Ratten Unterirdisch, schmutzig, flach. Über Dir der Straße Krach Ließ Dich längst ja schon ermatten, Lebenswasser alter Zeiten ... Wann wird man wieder bereiten Dir das Bett, Du plätscherst wach Über Kiesel tausendfach? Frei für diese neuen Zeiten, Da der Mensch mit wachem Sinn ... Spürt, erkennt: “Verdammt, ICH BIN!” ______ © Heinz-Albert Ellner |
|
|
Schirmender Schatten?
Schutz und Schirm werfen den Schatten Auf den, der sich dess’ bedient. Gut beschirmt muss nicht ermatten, Wer den Schutz sich hat verdient, Weil’s im Licht zu hell ihm wurde.... ... Hat ein Schirm doch Vielfach-Nutzen: Gibt er Schatten Riesen, Zwergen Läßt sich drunter sehr gut trutzen, Doch kann wer auch das verbergen, Dient dem Nächsten nicht zur Freude. ... Schatten hält auch die im Dunkeln Die das Licht nie sehen konnten Weil die Blender, durch ihr Munkeln, Gern durch Gegensatz ja sonnten. Gibt’s das Licht nicht ohne Schatten... _____
© Heinz-Albert Ellner
|
|
|
Stilles Rauschen
Wellen an die Ufer schlagen Eines Meeres, auch am Fluss. Doch kann man da nicht recht sagen: Ist’s dem Geist aus einem Guss, Und er „hört“ dann „eine... Stille“? ??? Stilles Rauschen? Lautes Schweigen? An sich ein Paradoxon, Doch kann nur ein Bach uns zeigen, Dass, mental ,ein Plätschern schon Was erzeugt, das wirkt wie... Trance... ... `S Murmeln dieser flinken Wässer, Das beruhigt unsern Sinn Jedem Menschen geht es besser, Setzt er sich an Ufer hin Und lässt’s Bächlein auf sich wirken. ____
© Heinz-Albert Ellner
|
|
|
Waldgedanken
Waldgedanken zwischen Bäumen, Auf den Matten, sind dem Geist Pur Erholung, und im Träumen Schwingt der Friede mit, zumeist, Wenn nicht... grad die Sägen kreischen... ... Waldgedankern aus der Stille Hat ein Mensch nicht in der Stadt, Der durch Arbeitgebers Wille Wenig Möglichkeiten hat Sich um Frieden auch zu scheren... ... Aber, sieht man diese Städte Auch als Wald, zwar aus Beton Muss ein Sloterdijk – ich wette – Seine Griechen vom Balkon Uns’rer Neuzeit glatt entsorgen. _____
© Heinz-Albert Ellner
|
|
|
|
|
Dämmerung
Graue Zeit des Überganges, Zwielicht, Zeit im Stadium Eines Wandels. So ein langes, Kurzes, Zeitkontinuum Uns verheißt: Altes muss sterben. ... Es wird bald dann das verderben, Was bis dato war das Wahre. Dies wird schnell nun das Unklare, Sieht man ab von Nacht und Tag... ~ - Götterdämm’rung von Despoten! - Wandel auch im eig’nen Kopf: Was bisher da war verboten, Kommt jetzt in den neuen Topf. ... Frisches Denken, neue Zeiten, Kann die Dämm'rung vorbereiten Denn, wenn mal der Abend schwindet Nach der Tagesdämm'rung findet Man das Neue, nachtverloren... ... Wie ein Phönix: Neugeboren. _____
© Heinz-Albert Ellner
|
|
|
Lichtblicke, Visionen, Ideen, Geistesblitze zur Welt von morgen
Wer des Lebens Schattenseite Spürte, schon seit der Geburt, Schaute in des Lichtes Weite, Engbestirnt und schmalgespurt, Ohne sich herauszuwagen... ... Dann, plötzlich, ein Hoffnungsschimmer: Der im Schatten trat ins Licht Kurz erst, doch dann auch für immer, Hielt sich an die Regeln nicht, Aufgestellt von eitlen Blendern... ... So kann er jetzt leicht erkennen, Was den Schattenmenschen fehlt: Fremdbestimmt durch Hirnverbrennen Und Konsumterror gequält, Bleibt der Geist - so - lang gebunden. _____
© Heinz-Albert Ellner
|
|
|
Waldsymphonie
Tauche ein aus lauter Stadt In des Waldes sanfte Stille, Wie ich meine. Doch der Wille Braucht noch Zeit, um – übersatt An Routine - das zu spüren, Was wir Menschen leicht verlieren: Diesen Sinn für inn’re Ruhe... ~~~ Und... dann höre ich das Rauschen, Rascheln, Fiepen, Tirilieren... Möchte bald schon nicht mehr tauschen Gegen’s Zwangszivilisieren Und den Lärm der neuen Zeit... ... Denn beim Flüstern aus den Bäumen - Und den bunten Vogelstimmen - Lassen Welten sich erträumen, Dass der Hektik man entrinnen Gern vermag, für kurze Zeit. _____
© Heinz-Albert Ellner
|
|
|
Schlangentanz
Schlange = Sinnbild der Verführung: Schon im Paradies der Teufel... Auch der Mensch heut’ mag Berührung Kaum. Ein paar nur - ohne Zweifel - Seh’n die Schlange erdverbunden... ... Teufelstanz in Schlangengrube? Schlangentanz moderner Art Tanzen Mädel längst und Bube In der DISCO, wo man spart Nicht an Reibung, zweckgebunden... ... Dann der Tanz der Eisenschlangen: Lange als ein Paar sie schlängeln Sich, bis sie dahin gelangen, Wo die Weichen sie hart gängeln, Schwellenmäßig nur verbunden... ... Schlangentanz der Vipern, Nattern Mag man - gerne nicht – erleben. Mittendrin kriegt der die Blattern, Dem das Viehzeug sein Erbeben Übelnimmt, und in Sekunden ... Ihn’s hinwegrafft, tot ist tot. _____
© Heinz-Albert Ellner
|
|
|