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Projekte/Wettbewerbe BILD0053

          Robust lebensechte Lyrik eindeutig nach Ellner-ART

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Meier, Anna, (z.Zt. Bonn, im Umzug nach) Berlin ; Kunstbuch “Waldgedanken”  Hompepage http://anna-maier.info/index.html
Vorgabe bzw. Idee der Künstlerin zum Part ELLNER:  Zu 8 Radierungen entsprechende(s) Gedicht(e) zu verfassen, frei in Länge*, Art, Reim, Strophenanzahl und sprachlich-emotionalen Ausdruck; allerdings redaktionelle Notwendigkeiten beachtend, je nach Veröffentlichungsmedium. *Hier war es dann nachträglich ein DIN A5 Script. Doch durch Weglassen von “Geschwalle” haben dann die Gedichte insgesamt an Kraft gewonnen: Erstaunlich, das wollte ich bisher nicht wahrhaben...
Nach Zugang der EMAIL (Gelesen am 06.03.11, ca. 20:00 Uhr)  erst am nächsten Tag mit der Realisierung begonnen, da mental noch nicht drauf eingestellt.: 
Kreativzeit dann am 07.11.11 zwischen ca. 08:00 UHR?  bis zum 09.03.11 ca. 00:20 Uhr (Absendung der Email mit allen Gedichten um 00:23 Uhr). Nachmeldung eines zusätzlichen Gedichtes am 10.03.11 (s. *)
 Geschätzte Brutto-Gesamtzeit  je Gedicht im Durchschnitt 20-30 Minuten, mithin für die übermittelten insgesamt 9 Gedichte längstens ca. 4,5 Stunden.
 
Bachgeplätscher

Früher, zum urbanen Leben,
Stets dazu gehörend: Bach...
Heute hat man Dir ein Dach
Aus Zement und Sand gegeben,
Dass jetzt niemand hört, Dein Murmeln...
...
Plätscherst oft nur für die Ratten
Unterirdisch, schmutzig, flach.
Über Dir der Straße Krach
Ließ Dich längst ja schon ermatten,
Lebenswasser alter Zeiten
...
Wann wird man wieder bereiten
Dir das Bett, Du plätscherst wach
Über Kiesel tausendfach?
Frei für diese neuen Zeiten,
Da der Mensch mit wachem Sinn
...
Spürt, erkennt: “Verdammt, ICH BIN!”
______
© Heinz-Albert Ellner

Schirmender Schatten?

Schutz und Schirm werfen den Schatten
Auf den, der sich dess’ bedient.
Gut beschirmt muss nicht ermatten,
Wer den Schutz sich hat verdient,
Weil’s im Licht zu hell ihm wurde....
...
Hat ein Schirm doch Vielfach-Nutzen:
Gibt er Schatten Riesen, Zwergen
Läßt sich drunter sehr gut trutzen,
Doch kann wer auch das verbergen,
Dient dem Nächsten nicht zur Freude.
...
Schatten hält auch die im Dunkeln
Die das Licht nie sehen konnten
Weil die Blender, durch ihr Munkeln,
Gern durch Gegensatz ja sonnten.
Gibt’s das Licht nicht ohne Schatten...
_____


© Heinz-Albert Ellner
 

Stilles Rauschen

Wellen an die Ufer schlagen
Eines Meeres, auch am Fluss.
Doch kann man da nicht recht sagen:
Ist’s dem Geist aus einem Guss,
Und er „hört“ dann „eine... Stille“?
???
Stilles Rauschen? Lautes Schweigen?
An sich ein Paradoxon,
Doch kann nur ein Bach uns zeigen,
Dass, mental ,ein Plätschern schon
Was erzeugt, das wirkt wie... Trance...
...
`S Murmeln dieser flinken Wässer,
Das beruhigt unsern Sinn
Jedem Menschen geht es besser,
Setzt er sich an Ufer hin
Und lässt’s Bächlein auf sich wirken.
____


© Heinz-Albert Ellner
 

Waldgedanken

Waldgedanken zwischen Bäumen,
Auf den Matten, sind dem Geist
Pur Erholung, und im Träumen
Schwingt der Friede mit, zumeist,
Wenn nicht... grad die Sägen kreischen...
...
Waldgedankern aus der Stille
Hat ein Mensch nicht in der Stadt,
Der durch Arbeitgebers Wille
Wenig Möglichkeiten hat
Sich um Frieden auch zu scheren...
...
Aber, sieht man diese Städte
Auch als Wald, zwar aus Beton
Muss ein Sloterdijk – ich wette –
Seine Griechen vom Balkon
Uns’rer Neuzeit glatt entsorgen.
_____


© Heinz-Albert Ellner
 

Dämmerung

Graue Zeit des Überganges,
Zwielicht, Zeit im Stadium
Eines Wandels. So ein langes,
Kurzes, Zeitkontinuum
Uns verheißt: Altes muss sterben.
...
Es wird bald dann das verderben,
Was bis dato war das Wahre.
Dies wird schnell nun das Unklare,
Sieht man ab von Nacht und Tag...
~
- Götterdämm’rung von Despoten!
- Wandel auch im eig’nen Kopf:
Was bisher da war verboten,
Kommt jetzt in den neuen Topf.
...
Frisches Denken, neue Zeiten,
Kann die Dämm'rung vorbereiten
Denn, wenn mal der Abend schwindet
Nach der Tagesdämm'rung findet
Man das Neue, nachtverloren...
...
Wie ein Phönix: Neugeboren.
_____

© Heinz-Albert Ellner
 

Lichtblicke,
Visionen, Ideen, Geistesblitze zur Welt von morgen

Wer des Lebens Schattenseite
Spürte, schon seit der  Geburt,
Schaute in des Lichtes Weite,
Engbestirnt und schmalgespurt,
Ohne sich herauszuwagen...
...
Dann, plötzlich, ein Hoffnungsschimmer:
Der im Schatten trat ins Licht
Kurz erst, doch dann auch für immer,
Hielt sich an die Regeln nicht,
Aufgestellt von eitlen Blendern...
...
So kann er jetzt leicht erkennen,
Was den Schattenmenschen fehlt:
Fremdbestimmt durch Hirnverbrennen
Und Konsumterror gequält,
Bleibt der Geist - so - lang gebunden.
_____

© Heinz-Albert Ellner
 

Waldsymphonie

Tauche ein aus lauter Stadt
In des Waldes sanfte Stille,
Wie ich meine. Doch der Wille
Braucht noch Zeit, um – übersatt
An Routine - das zu spüren,
Was wir Menschen leicht verlieren:
Diesen Sinn für inn’re Ruhe...
~~~
Und... dann höre ich das Rauschen,
Rascheln, Fiepen, Tirilieren...
Möchte bald schon nicht mehr tauschen
Gegen’s  Zwangszivilisieren
Und den Lärm der neuen Zeit...
...
Denn beim Flüstern aus den Bäumen
- Und den bunten Vogelstimmen -
Lassen Welten sich erträumen,
Dass der Hektik man entrinnen
Gern vermag, für kurze Zeit.
_____


© Heinz-Albert Ellner
 

Schlangentanz

Schlange = Sinnbild der Verführung:
Schon im Paradies der Teufel...
Auch der Mensch heut’ mag Berührung
Kaum. Ein paar nur - ohne Zweifel -
Seh’n die Schlange erdverbunden...
...
Teufelstanz in Schlangengrube?
Schlangentanz moderner Art
Tanzen Mädel längst und Bube
In der DISCO, wo man spart
Nicht an Reibung, zweckgebunden...
...
Dann der Tanz der Eisenschlangen:
Lange als ein Paar sie schlängeln
Sich, bis sie dahin gelangen,
Wo die Weichen sie hart gängeln,
Schwellenmäßig nur verbunden...
...
Schlangentanz der Vipern, Nattern
Mag man - gerne nicht – erleben.
Mittendrin kriegt der die Blattern,
Dem das Viehzeug sein Erbeben
Übelnimmt, und in Sekunden
...
Ihn’s hinwegrafft, tot ist tot.
_____

© Heinz-Albert Ellner
 

BuiltWithNOF03
Gehört irgendwie noch zu  http://www.lyrikportal.de/html/gedichte_fur_projekte.html 
      Smalltalk ohne Schranken...
      Im Ablauf eine wahre Begebenheit gegen ca. 21:00? Uhr, nach der Vernissage im „Kunstforum Palastweiher Königswinter*; led. für das Gedicht redaktionell angepasst.

      Bei der Kunst, noch, in Gedanken
      - Geh verträumt ich meiner Wege
      - Denk’ nicht an geschloss’ne Schranken.
      Doch Lokführer und Kollege**
      Sind scheinbar zurückgekehrt...

      ...
      So steh’ ich an der Barriere.
      Hinterm Gleis ein junges Mädchen.
      Ich ruf’: „Ach! Geht’s hier zur Fähre?
      Kenn mich aus, nicht, in dem Städtchen.
      Ist das hier die Richtung... Rhein?
      ...
      Außerdem: Geht diese Schranke
      Nochmal hoch, hier, vor dem  Morgen?
      Denn der Streik*, der wirklich kranke,
      Macht mir grade jetzt doch Sorgen:
      Nicht, dass... Schrankenwärter... streiken!?“
      ...
      Da schallt rüber frech’s Gekicher:
      „Ich muss gleich zurück zur Fähre!
      Denke grad, der Herr fährt sicher
      Dann nach Bonn und hat die Ehre,
      Mich nachher v’leicht mitzunehmen?“
      ...
      „Ach, mein Fräulein, nein! Mein Wagen
      Steht am Rhein - bin aus der Eifel.
      Mich hat’s nur hierhin verschlagen,
      Sonst hätte ich keine Zweifel,
      Sie das Stückchen zu chauffieren...“
      ...
      Kaum gesagt, da naht die Schlange
      - Die aus Eisen - mit Gedonner,
      Rast vorbei, und auch nicht lange,
      Geht die Schranke hoch. Das Bonner
      Fräulein nun auf meiner Höhe,
      ...
      Andern Bürgersteigs gegangen,
      Wünscht mir fröhlich „Schönen Abend...“
      Ich ihr auch... Und dann, gefangen,
      An der kecken Art mich labend,
      Denk’ ich an die Zeit der Jugend,
      ...
      Als ich wär’ - in aller Tugend
      Und  spontan in diesen Jahren -
      Glatt  “den Umweg Bonn“ gefahren,
      Ganz der noble Kavalier,
      Stets den Helfer im Panier!

      Heute doch, als altes Eisen,
      Muss ich mir nichts mehr beweisen.
      ... Bin da durch mein frisches Wagen
      Ohne Filter, auch bei Fragen,
      Offenkundig so authentisch,
      ...
      Dass der sich fühlt dann identisch
      Mit mir, der spürt, dass mein Kind
      - Keineswegs erwachs’nenblind -
      Mit dem seinen geht konform.
      Halten sich nicht an die Norm.
      ???
      Das kann nur ein freier Geist.

      ______
      *Ausstellung Anna Maier „Kunstforum Palastweiher“,  Vernissage am 11.03.11, ab 19:30 Uhr
      ** Ein Lokführerstreik, wurde gerade mal für ein paar Tage ausgesetzt.

      Nr. 07 für März  2011 aus insgesamt 2047 Gedichten ab März 2004;  Kreativzeit 13.03.2011, ca.16:30 – 17:10 Uhr  © Heinz-Albert Ellner – D56727 Mayen, Publikationen bisher in Anthologien. Sonst im Internet eine große Auswahl aus meinem Gesamtschaffen unter www.lyrikportal.de

       
     
        Die Leiden des alten Klaviers...

        „Sie sehn, ich bin hier das Klavier
        Und warte auf die flinken Finger.
        An jeder Hand gibt’s davon vier, ... ähhh... fünf,
        Der langsam mal, dann schnellen Dinger
        Bei denen, die da vor mir hocken,
        Und die woll’n Töne mir entlocken?!
        ...
        Das geht, bekannt, meist stur nach Noten,
        Und so wär’  Dissonanz verboten,
        Doch bin ich da schon viel gewohnt
        Von dem, der vor mir förmlich thront...
        Nur, wenn’s zu viel wird, gibt’s kein Streiten,
        Dann reißen mir halt ein paar Saiten,
        ???
        Und Ruhe ist in meinem Bauch!
        Davor – in dem Fall – selten, auch.“.
        ___

        Nr. 06 (Als Zyklus mit 8 Gedichten)  für März  2011 aus insgesamt 2046 Gedichten ab März 2004;  Kreativzeit (Königswinter Ausstellung Anna Maier „Kunstforum Palastweiher“) 11.03.2011, ca.19:15 – 19:25 Uhr © Heinz-Albert Ellner – D56727 Mayen, Publikationen bisher nur in Anthologien, sonst laufend im Internet,  z.B. unter www.lyrikportal.de
 
      Bachgeplätscher

      Früher, zum urbanen Leben,
      Stets dazu gehörend: Bach...
      Heute hat man Dir ein Dach
      Aus Zement und Sand gegeben,
      Dass jetzt niemand hört, Dein Murmeln...
      ...
      Plätscherst oft nur für die Ratten
      Unterirdisch, schmutzig, flach.
      Über Dir der Straße Krach
      Ließ Dich längst ja schon ermatten,
      Lebenswasser alter Zeiten
      ...
      Wann wird man wieder bereiten
      Dir das Bett, Du plätscherst wach
      Über Kiesel tausendfach?
      Frei für diese neuen Zeiten,
      Da der Mensch mit wachem Sinn
      ...
      Spürt, erkennt: “Verdammt, ICH BIN!”
      ______
      © Heinz-Albert Ellner
     

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