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Balladen: Fräulein v. BILD0053

          Robust lebensechte Lyrik eindeutig nach Ellner-ART

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    Das Fräulein von Hunolstein
    Ballade von Heinrich Albert  Ellner
    Verlag MärzIden2004® 
     
     
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    Im dunklen Hunsrück, vor Hunderten Jahren,
    da lebten die Vögte von Hunolstein
    gar wechselvoll und in manchen Gefahren.
    Der letzte soll grausam gewesen sein?
    Ihm fehlte der Sohn,  der dann übernommen
    das Lehen, damit die Burg Hunolstein,
    nicht an den Bischoff zu Trier sollte kommen.
    So starb er denn alt und einsam. Allein?
     Nein, sagt die Schrift hier, er hätt´  hinterlassen
    eine Tochter, jung,  jetzt ein  armes Kind.
    Die müsste bald nun die Heimat verlassen
    mit Kisten, Wagen und allem Gesind´ .
    Dieses Fräulein, mit Namen Elisabeth,
    stolz im Wesen und wirklich sehr eigen,
    wollt´ nicht einsehen, was zu geschehen hätt´ :
    „Wer´ s wagt, mit dem tanz´ ich den stählernen Reigen.“
     ●
    So regt sich der Zorn in der adligen Maid.
    Aus der Heimat sollt´ sie bald enteilen?
    Ein Treverer zufügen will, ihr, das Leid
     auf der Burg nimmermehr zu verweilen?
    Der Erzbischof sei es, aus dem fernen Trier,
    der das Lehen zurück will begehren.
    Und gäb´ sie´ s nicht willig, so würd´ er allhier,
    das Dorf und die Burg arg  verheeren.
     
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    Sie besinnt sich, zunächst, dies´ sei ja das Recht,
    dass die Lehen gehörten nur Mannen.
    „Nur Männern?  Warum denn? Warum dieses Recht?
    Na, der Trierer bekommt  was zu spannen.“
    Doch,  erneut blitzt nun eine Wut in ihr auf
    die zersprengt ihr fast Leibchen und Mieder:
    „Dem Bischof, dem werd´  ich es zeigen zuhauf.
    Kehrt zurück, der,  so schnell, nicht mehr wieder.“
    Nun denkt sie versonnen:  „Ein Erbe muss her.
    Einen Mann sollt´ ich, woher, noch nehmen?
    Ein Bruder…verschollen… lang…in fernem Heer!
    Dieser Einfall könnt´ mich doch fast lähmen.“
    Sie schaut in den Spiegel, dann der  Gedanke
     „Hab´ viel wohl vom Vater:  Fast stark wie ein Mann.
    Ich bin der Bruder. Dem Oben ich danke.
    So zeig´ ich´ s  Ihm doch, dem Erzbischof Johann.
    Ich will Ihn lehren, eine Frau zu achten
    und werde jetzt kämpfen um Hunolstein.
    Sollt´ er auch nach meinem Leben nur trachten.
    Bezwingen werd´ ich ihn, auch ganz allein.“
    Ein Kundschafter hatte ihr schon berichtet:
    Bald ein bewaffneter Zug sich  einstelle.
    In cirka drei Meilen wurd´ er gesichtetet.
    „So mach´ ich mich auf, zum Ritt in die Hölle.“
     
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    Gesagt, schon getan, die Rüstung sitzt prächtig
    mit Helm und mit Schwert, und schon ist sie fort,
    entgegenzureiten dem Bischof, so mächtig,
    damit der verbleibe, an anderem Ort.
    In enger Schlucht, bald, zusammen sie stoßen.
    Der Ritter allein, Erzbischof mit Tross.
    „Wer da?“ ruft es jetzt „Wer sitzt da auf großem,
     geharnischt auch noch, auf solch hohem Ross?
    Wer wagt es, sich mir entgegenzustellen,
    so unverschämt und mit toll-dreistem Hirn?
    Hinweg. Sonst lass´ ich Ihm bald doch erhellen,
    von ehernem Pfeil, diese dunkle Stirn!“
    Der Ritter nun dumpf: „Ich werde Euch zügeln.
    Das lasst Ihr mal bleiben, weil,  ich bin am Zug,
    denn, hinter mir, dort, in den dunk´len Hügeln
    warten  Mannen zu Hauf,  zum Siegen genug.
    So, ein Schritt noch, und, Ihr lasset die Ohren,
    jetzt, hier, und durch mich und mein scharfes Schwert.
    Erzbischof  Johann, Ihr habt schon verloren!
    Ihr seid auf dem Holzweg, aber verkehrt.“
     
    Elisabeth kühn:  „Ich bin´ s denn, der Erbe.
    Heimgekehrt jetzt erst, aus fernen Ländern.
    Galt lang´ als verschollen.  Doch jetzt nun werde
    Gerechtigkeit. Und… nun könnt Ihr wenden“.
     
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    Ein tapferes Herz spricht aus der Kämpferin
    die stürmen will gegen zehn Männer,  allein.
    Und, ganz ohne Hilfe, mit rasendem  Sinn,
    muss retten die Heimat, ihr Hunolstein.
    So stehen  sich  beide Armeen gegenüber:
    Erz-Bischof mit Garde, das Fräulein allein.
    Bei Gott, sei doch endlich dies´  Warten vorüber.
    Fällt etwa der Bischof auf dies´ Spiel herein?
    Das Schwert wird wie Blei, und ihr Arm sinkt herab.
    Schwer zerrt nun die Rüstung, an dem zartem Leib.
     Elisabeth wankt  kurz, fällt seitwärts hinab:
    Ein Häuflein des  Elends,  aus Blech und aus Weib.
    Der Helm ist verrutscht, und so sitzt Sie nun da.
    Hervor quillt die güldene Haarespracht.
    Der Bischof sieht dies jetzt im Dämmer sogar.
    Erkennt nun wer´s  ist, und dröhnend er lacht.
    „Schon gut, holde Maid. Da, Ihr Haar lugt hervor“
    ruft er fröhlich aus,  reitet  ihr zur Seit`
    „Elisabeth? Fräulein! Ja, das seid doch Ihr.
    Haltet ein, und wir …begraben …den Streit.“
     ●
    Die Burg bleibt der Kirche, denn so ist  das Recht
    festgelegt schon seit uralten Zeiten.
    Doch, reiten lasst´ uns, hier verhandeln ist schlecht.
    Und...mein Fräulein... jetzt nur nicht mehr streiten!“
     
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    So treffen schon bald dort, auf Burg Hunolstein,
    die jetzt ist bereit für  hohen Besuch,
    Erzbischof  und Tross nun in Frieden ein
    und sie, die verhindert…verheerenden Fluch.
    Nur, hier in der Burg, kommt ein Ärger zurück:
    Fest stampft sie dann auf, ihr Antlitz ist Zorn.
    Der Bischof erstaunt  „Oh, Ihr seid doch im Glück:
    So jung wie Ihr seid, beginnt leicht man von vorn.“
    „Nein, es ist kein Besuch, der hier aufwartet“.
    Aufmüpfigkeit wallt kurz in ihrem Sinn.
    Freundlich der Erzbischof aber, er wartet.
    Übergibt ihr doch dann viertausend Florin*.
    „Dieses ist ihre Mitgift für Isenburg.
    Dort wartet wohl schon,  Ihr künft´ ger Gemahl.
    Die Zeit  lass´  ich Euch schon, auf dieser Burg.
    Als Vormund hab´ ich wohl, so lange, die Wahl.
    Und kann ich Euch auch die Heimat nicht halten
    Elisabeth, Fräulein, so zürnet nicht mehr.
    So sollen doch Gott und die Kirche walten.
    Ihr geht Euern Weg, denn dies´ wünsch` ich Euch sehr“.
    Das Fräulein nimmt an jetzt und danket dem Herrn.
    Diese Botschaft hat sie nun verstanden.
    Jetzt ist sie erwachsen. Der Bischof sieht´ s gern.
    Sie hat sich gelöst, von des Vaters Banden.
     
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    Sollt´ es tatsächlich, so denn gewesen sein?
    Ein Vöglein bracht´ mir die Mär.
    Überliefert von dessen Urahnen allein,
    die, vielhundert Jahre vorher....
    schon gesungen…
    vom…
    Fräulein von Hunolstein.
    Nun, ganz zu End´   ist noch nicht die Geschicht´, 
    denn, ein Fluch hat sich damals ergeben:
    Den bösen Vogt hat ein höh´ res Gericht
    doch bestraft mit – ach -  ewigem Leben.
    Gefangen im Fels, so ist er noch heut´,
    versteinert, auf immer  zu sehen.
    Hat zu ertragen die Blicke der Leut´,
    zur Buße, für seine Vergehen.
    Und wer diesen Unhold dort sehen will:
    der komm´in den Hunsrück,  nach Hunolstein.
    Die Burg - als Ruine -  ruht friedlich und still,
    weil der garstige Vogt noch gebannt ist,
    ….im Stein.
     
    ENDE?
     
    *Der „Floren“ oder „Florin“  stammt als Goldmünze aus Florenz. Wurde
     auch „die/der Güldene“ genannt.  Später wurde daraus  der  „Gulden“.
     
     
     
    Auf der Suche nach Geschichten zum Verdichten:
     
    Eine Burg Hunolstein blieben im Gedächtnis haften:
    Zitat aus der Hompage www.hunolstein.de :
    Ausriss:
    „……..In der Urkunde heißt es unter anderem: "Erzbischof Johann von Trier bekennt, daß, ihm und seinem Stift Trier Schloß und Herrschaft Hunolstein durch Abgang der Vögte von Hunolstein, die alle ohne Mannsleibserben gestorben, heimgefallen ist." Der damalige Erzbischof nahm mit einer bewaffneten Mannschaft Besitz von der Burg und entschädigte die einzige Erbin, die Tochter des Heinrich, Vogt von Hunolstein, Elisabeth, die später den Grafen Salentin von Isenburg heiratete, mit 4000 Florin…..“
    Zitatende.
    Passagen, wie: „…Erzbischof Johann von Trier…der letzte Vogt…ohne Mannsleibserben…bewaffnete Mannschaft…. einzige Erbin… u.a.“,  regten dann die Phantasie des Dichters an, sich „Elisabeth von Hunolstein“ als rebellische junge Dame vorzustellen.  Die Idee zu einer ersten Ballade folgte dann fast zwangsläufig.
     
    Bisher ca. 150 Gedichte, Oden, Balladen, Limericks:
    Z.B.: Abschied, Augia´s Stall, Betrogen um die Rebellion, Dornheinzel, Hannibal der Stier, Im Gasthaus zur geistigen Blähung, Im Pfandhaus der Seele, Rapunzel und der Friseur, St. Martin, Zäpfchen-Gedichte, Stützchen-Limericks,  uvm.
     
    Bleiben sie am Ball. Verfolgen sie meinen Weg in den Medien. Beachten Sie Veröffentlichungen.
    Besuchen sie meine Lesungen, wenn Sie davon hören.
     
     
     
     
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